Das Wasserkraftwerk Hagneck

Das 2015 eröffnete Wasserkraftwerk Hagneck ist eine ökologische Meisterleistung und schweizweit einzigartig.

Nach rund vierjähriger Bauzeit wurde das neue Wasserkraftwerk in Hagneck 2015 offiziell eröffnet. Mit seiner Energieproduktion von 110 Gigawattstunden leistet es einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Region Seeland mit einheimischer erneuerbarer Energie

Das Wasserkraftwerk Hagneck befindet sich in einer geschützten Auenlandschaft von nationaler Bedeutung. Dementsprechend wurde die Umweltverträglichkeit dieser Anlage bei der umfassenden Erneuerung in den Vordergrund gestellt. Mit dem neuen, modernen Kraftwerk wurde die Produktion ohne Nachteil für die Umwelt um 40 Prozent erhöht. Rund um das Kraftwerk wird sehr viel Wert auf die Renaturierung gelegt. Das Umgehungsgerinne für Fische ist schweizweit einzigartig und der neu entstehende Auenwald ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Damit wird eine maximale Energieeffizienz unter zeitgemässen, ökologischen Bedingungen erreicht.

Brutto-Energieproduktion des Kraftwerks Hagneck 2022
0 Mio. kWh
Gefälle des Kraftwerks Hagneck
00 m
Totale Leistung der Turbinen
0 MW
Durchflussmenge des Kraftwerks Hagneck
0 m³/s

Bistro Martin-Pêcheur

Das Bistro Martin-Pêcheur befindet sich im ehemaligen Werkstattgebäude des Kraftwerks Hagneck. Wo früher die Arbeiter Pause machten, bietet das Bistro ein kleines, feines Angebot mit lokalen Produkten und ausgewählten Spezialitäten an. Machen Sie auf Ihrem Spaziergang oder auf der Velotour um den Bielersee Halt. Im Winter knistert das Cheminéefeuer, im Sommer sitzen Sie draussen an der Sonne und geniessen den Blick auf den See und den Sonnenuntergang. Mit etwas Glück sehen Sie sogar den Eisvogel – französisch Martin-Pêcheur – ins Wasser tauchen.

Öffnungszeiten
Nov - April: Sa/So 10 -17 Uhr
Mai - Okt:  Mi - Fr ab 14 Uhr | Sa ab 10 Uhr | So 10 - 17 Uhr

Bistro Martin-Pêcheur

Auszeichnungen

Auszeichnung Berner Baukultur Atuprix 2018 - Stiftung Auszeichnung Berner Baukultur

Die Stiftung Auszeichnung Berner Baukultur zeichnet beispielhafte, zeitgenössische Bauwerke im Kanton Bern aus. Das Beurteilungsgremium zeigte sich beeindruckt vom grossen Werk und seinem umsichtigen Umgang mit Landschafts- und Naturräumen. So haben Penzel Valier zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Raymond Vogel eine Anlage geschaffen, die sich gleichermassen selbstbewusst wie selbstverständlich in ihre Umgebung einfügt. Das Wasserkraftwerk Hagneck zeigt exemplarisch, welches Potenzial in Bauaufgaben liegt, bei denen scheinbar alle Parameter präzise definiert sind. In Hagneck wuchsen mit dem Projekt nicht nur die Aufgaben, sondern die Gestaltung übernahm den entscheidenden Part.

Landschaft des Jahres 2017 - Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Zur Landschaft des Jahres 2017 zählt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) die Region vom Stausee Niederried via Aarberg beziehungsweise Kallnach bis zur Mündung des Aare-Hagneck-Kanals beim Wasserkraftwerk Hagneck in den Bielersee. Die Energieinfrastrukturlandschaft am Aare-Hagneck-Kanal sei ein Modell für das Nebeneinander von intensiver Nutzung und hohen Schutzwerten, begründet die SL ihre Wahl.
In den letzten Jahren sind der Kanal und die Flusskraftwerke saniert worden, was zu bedeutenden Aufwertungen für Natur und Landschaft geführt habe. Daher zeichnet die Stiftung den Kanton Bern, die BKW und den Energie Service Biel/Bienne (ESB) für ihr «Engagement zur sorgfältigen, umwelt- und landschaftsverträglichen Sanierung» der Kraftwerke und die Umsetzung der Hochwasserschutzmassnahmen aus.

Umsicht 2017 - Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein SIA

Bereits zum vierten Mal würdigte der Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein SIA mit seiner Auszeichnung Umsicht – Regards – Sguardi hervorragende baukulturelle Beiträge zur zukunftsfähigen Gestaltung des Lebensraums. Es sind Werke, die in hervorragender, innovativer Weise zur zukunftsfähigen Gestaltung des Lebensraumes beitragen, denen ein ganzheitliches Denken und Handeln sowie ein ausgeprägtes gesellschaftliches und baukulturelles Verantwortungsbewusstsein inhärent sind.
Umbau und Modernisierung des Wasserkraftwerks Hagneck am Bielersee repräsentierten für die Jury einen Dreiklang aus moderner Kraftwerkstechnik, sensibler Architektur und landschaftlicher Einbettung. Somit sind sie «ein wegweisendes Beispiel für die in den nächsten Jahren in grosser Zahl zu erwartenden Erneuerungen von Kraftwerken». Neben allen technischen und gestalterischen Anforderungen trägt das Projekt dem Artenschutz Rechnung.

«Award 2016 für Marketing + Architektur» - Kategorie Standortentwicklung

Die historische Kraftwerksanlage – eines der ersten Wasserkraftwerke der Schweiz – steht unter nationalem Denkmalschutz. Die einmalige Auenlandschaft am Bielersee, die im Bereich des Kraftwerkes eine besonders vielfältige Ausprägung hat, ist als Landschaftsschutzgebiet nationaler Bedeutung klassifiziert. Dem hat die BIK bei der Vergabe des Auftrags an Penzel Valier AG Rechnung getragen.
Durch das Absenken der Wehrbrücke beim Neubau Hagneck konnte der Eingriff in die weite, flache Auenlandschaft sanft und flach gehalten werden. Die Terrainanschlüsse an den beiden Ufern mit allen hierfür notwendigen Böschungen und Stützmauern blieben tief. Das ist gerade für die Panoramawirkung der Anlage auf die Weite des Sees von Bedeutung und hat die Jury des «Awards für Marketing + Architektur» überzeugt.

Bootstransportanlage

Die Bootstransportanlage steht kostenlos zur Verfügung. Für Rückfragen oder bei Problemen kontaktieren Sie bitte die Leitstelle der BKW unter der Telefonnummer 058 477 26 29.

Max. Abmessungen der transportierbaren Boote:
Länge 10 m
Höhe 2 m
Breite 2.4 m

Bootstransportanlage Hagneck
Lockströmungen

Den Lockströmungen nach

Zu den wichtigsten Massnahmen der ökologischen Aufwertung gehört die Verbesserung der Fischwanderung: Dank zwei naturnahen Gerinnen mit zusätzlichen Lockströmungen werden die Fische in die «richtige Bahn» gelenkt. Die früher meist stufenartig angelegten Fischtreppen wurden aufgrund neuer Erkenntnisse zu naturnahen Umgehungsgerinnen weiterentwickelt. Das alte und das neue Kraftwerk besitzen nun je ein eigenes, einem flachen Wildbach nachempfundenes Umgehungsgerinne. Beide Gerinne werden zusammengeführt und dann gemeinsam als flacher Bach zum Oberwasserkanal geführt.

Wirkungskontrolle Fischaufstieg

Geschichte

Die Juragewässerkorrektion ist ein einmaliges und unvergleichbares Pionierwerk zur Erschliessung und Gewinnung von Land. Mit einem ausgeklügelten Kanalsystem wurden in den Jahren 1867 bis 1891 die Wasserstände der drei Seen von Murten, Neuenburg und Biel gesenkt. Die Ländereien waren in Zukunft vor Überschwemmungen geschützt, und der entsumpfte Boden diente der Bevölkerung nunmehr als fruchtbares Landwirtschaftsland. Vollendet wurde dieses einzigartige Bauwerk mit der 2. Etappe zwischen 1962 und 1973.

Herzstück der Juragewässerkorrektion war der acht Kilometer lange Kanal von Aarberg nach Hagneck. Im Gegensatz zum Nidau–Büren–Kanal, wo es sich um eine eigentliche Flusskorrektion handelte, entstand mit dem Hagneckkanal ein völlig neuer, künstlicher Fluss.

Geschichte Hagneck

Mit Visionen zur Stromgewinnung

Der Bau des Hagneckkanals war Nährboden für weitere visionäre Ideen. Der Nutzen der grossen Wasserkraft bei der Einmündung des Aare-Hagneck-Kanals in den Bielersee wurde entdeckt. Am 30. Mai 1891 wurde die Konzession den Gemeinden Biel, Erlach, Hagneck, Neuenstadt, Nidau und Täuffelen-Gerolfingen durch die Berner Regierung erteilt. Damit wurde die Grundlage für den Bau eines Wasserkraftwerks geschaffen. Fünf Jahre später übernahm die Elektrizität Motor AG Baden die Konzession von den kleinen Gemeinden und verpflichtete sich, innerhalb eines Jahres mit den Bauarbeiten zu beginnen. So konnte das Zustandekommen des Kraftwerks gesichert werden.

1897 begannen die ersten Bauarbeiten und im Sommer 1899 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Die Baukosten betrugen rund 3,6 Millionen Franken. Hagneck gehört zu den ältesten Wasserkraftwerken in der Schweiz – ein Denkmal der Technik und der Kulturgeschichte. Wasser zu Strom – ein Meisterstück par excellence.

Bild 1914

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